1. Auflage 2016
Deutsch
296 Seiten, Taschenbuch,
ca. 148 mm x
210 mm,
395 g
Pro BUSINESS Verlag
ISBN: 978-3-86460-550-5
Artikelnummer: 14955
Kurzbeschreibung
70 Jahre nach Kriegsende, Flucht und Vertreibung verliert sich
mehr und mehr die Erinnerung an die ehemaligen deutschen
Ostprovinzen. Zeitzeugen gibt es nur noch wenige, gleichzeitig
stellen deren Kinder und Kindeskinder immer öfter Fragen nach der
Lebenswelt ihrer Vorfahren. Am Beispiel des niederschlesischen
Dorfes Pohlschildern wird diese Lebenswelt skizziert und die
vermeintlich glückliche Kindheit der in den 1920er Jahren
Geborenen hinterfragt. Aufgewachsen in einer Nachkriegs- und
Krisenzeit, haben sie als Kinder und Jugendliche die Entstehung
Nazi-Deutschlands hautnah miterlebt, um dann, als junge
Erwachsene, den Traumata von Krieg, Flucht und Vertreibung
ausgesetzt zu sein. Die Wenigsten von ihnen haben davon erzählt.
Umso wichtiger ist es für die Nachgeborenen, zu wissen und zu
verstehen, was ihren Vorfahren widerfahren ist.
Autorenportrait
Dr. Clarissa Höschel ist Übersetzerin, Germanistin und Literaturwissenschaftlerin.
Bis zu ihrer Promotion hat sie sich vor allem mit verschiedenen Facetten der Literatur- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts beschäftigt.
Die intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts und dem Schicksal der Menschen in den ehemaligen deutschen Ostprovinzen war zunächst dem eher zufälligen Kontakt zu verbliebenen Zeitzeugen geschuldet.
Die Erkenntnis jedoch, dass Erinnerung verloren geht, wenn es keine Zeitzeugen mehr gibt, führte nach kurzer Zeit zur Gründung eines kleinen Archivs, das bis heute alles sammelt, was diese Vergangenheit dokumentiert.
Dies hat sich als umso wichtiger erwiesen, als die Quellenlage gerade im Kontext der Geschichte der ehemaligen Ostprovinzen nur sehr unzureichend ist. Hinzu kamen Widersprüche und/oder Lücken in den Erinnerungen der Zeitzeugen. Dies hat schließlich zur Hinzuziehung der zeitgenössischen Tagespresse geführt, sodass Schilderungen rekonstruiert und in den korrekten historischen Kontext eingeordnet werden konnten.
Damit hat die Affinität zum quellenorientierten Arbeiten, gepaart mit dem persönlichen Kontakt zu Zeitzeugen, eine Chronik hervorgebracht, die die magere Ausbeute an persönlichen und archivarischen Quellen durch die Auswertung der zeitgenössischen Presse ergänzt und vertieft.
Über allem stand allerdings der Wunsch, der Vergänglichkeit entgegenzuwirken und festzuhalten, was Millionen von Menschen widerfahren ist.
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