Blauer Stuhl – Ein poetisches Fenster zur Seele
Wolf-Dietrich von Ohlens Gedankenreisen durch Poesie und Erinnerung
Manchmal braucht es nur einen Moment der Stille, um in eine andere Welt einzutauchen – eine Welt voller Erinnerungen, Emotionen und Gedanken, die zwischen Vergangenheit und Gegenwart schweben. Dr. Wolf-Dietrich von Ohlens „Blauer Stuhl“ ist ein Werk, das genau diese Brücke schlägt. Mit seinen einfühlsamen Gedichten und Prosatexten öffnet er ein Fenster in seine persönliche Gedankenwelt und lädt den Leser ein, sich auf eine emotionale Reise zu begeben.
Die Poesie des Augenblicks
In seinen Texten spiegelt sich eine tiefe Sensibilität für Stimmungen und Atmosphären wider. Besonders beeindruckend ist seine Fähigkeit, vergängliche Momente in Worte zu fassen. Ob es die „Möwe im Abendrot“ ist, die scheinbar schwerelos über den Wellen schwebt, oder das „gedankenverlorene“ Sitzen auf einem Stuhl – von Ohlen bringt das Flüchtige auf den Punkt. Dabei spielt die Natur oft eine zentrale Rolle: das Meer, der Wind, der Wechsel der Jahreszeiten. Diese Elemente werden nicht nur als Kulisse genutzt, sondern als Träger tieferer Bedeutungen.
Erinnerungen und Abschied
Ein wiederkehrendes Thema in seinen Texten ist der Abschied. Sei es der Verlust eines geliebten Menschen oder die stille Melancholie des Älterwerdens – von Ohlen findet Worte für jene Gefühle, die oft schwer zu greifen sind. In „Abschied“ beschreibt er mit berührender Klarheit den letzten Moment des Loslassens. Ohne Pathos, aber mit eindringlicher Kraft zeigt er, wie sehr die Vergangenheit in uns weiterlebt.
Gesellschaftliche Reflexionen
Neben den leisen, nachdenklichen Tönen sind auch gesellschaftskritische Aspekte in seinen Werken zu finden. Texte wie „Der Despot“ oder „Nachbarland“ zeigen, dass er nicht nur ein stiller Beobachter der Welt ist, sondern auch ihre politischen und sozialen Strömungen reflektiert. Er mahnt, erinnert und warnt, ohne belehrend zu wirken.
Eine Hommage an das Leben
Trotz der melancholischen Untertöne ist „Blauer Stuhl“ kein düsteres Buch. Vielmehr ist es eine Hommage an das Leben in all seinen Facetten – mit seinen Höhen und Tiefen, seiner Schönheit und seinen Schmerzen. Es ist ein Werk, das innehalten lässt und zum Nachdenken anregt.
Ein Buch, das nachklingt
„Blauer Stuhl“ ist keine leichte Lektüre für den schnellen Konsum. Es ist eine Sammlung von Momentaufnahmen, die man auf sich wirken lassen muss. Mal sanft und melancholisch, mal kraftvoll und mahnend – die Texte spiegeln das Leben in all seinen Facetten.
Wer sich auf diese poetische Reise einlässt, wird vieles entdecken: Erinnerungen an vergangene Sommer, die eigene Sehnsucht nach Freiheit oder die leise Melancholie eines Sonnenuntergangs am Meer.
Es ist ein Buch für alle, die gerne zwischen den Zeilen lesen – und sich von Worten berühren lassen.
Über den Autor: Dr. Wolf-Dietrich von Ohlen
Dr. Wolf-Dietrich von Ohlen wurde 1945 in Oberstaufen im Allgäu geboren. Nach einem Jurastudium in Freiburg und einem Medizinstudium in Münster promovierte er und arbeitete in den Bereichen Neurochirurgie und Rechtsmedizin. Später ließ er sich als Landarzt in Blomberg/Lippe nieder.
Seine Leidenschaft für Musik und Literatur entdeckte er früh, doch erst später begann er, bewegende Schicksale und intensive Empfindungen in poetische Worte zu fassen. Seine Gedichte sind berührend, nachdenklich und manchmal mit einem feinen Augenzwinkern versehen. Mit „Blauer Stuhl“ gibt er seinen Gedanken eine Stimme – und lädt die Leser ein, sich von seinen Worten mitnehmen zu lassen.