book-on-demand.de
Erzählung und Einblicke in das Leben mit Asperger-Autismus Akzeptanz von Autismus und die Stärke des Andersseins

Früher war ich falsch … heute bin ich anders

Autismus verstehen und akzeptieren

Anders zu sein, war lange Zeit eine Bürde für Regine Winkelmann. In ihrem Buch „Früher war ich falsch … heute bin ich anders“ beschreibt sie eindrucksvoll ihren Lebensweg mit Asperger-Autismus. Es ist eine Erzählung von Isolation, Missverständnissen und der Suche nach einem Platz in einer Welt, die oft wenig Verständnis für Menschen hat, die „anders“ sind.

Asperger-Autismus: Ein Leben zwischen Welten

Asperger-Autismus gehört zum Autismus-Spektrum und ist durch Besonderheiten in der sozialen Interaktion, Kommunikation und Wahrnehmung gekennzeichnet. Für Menschen wie Regine Winkelmann ist der Alltag eine ständige Herausforderung.

Im Kindergarten wurde sie bereits als „nicht anpassungsfähig“ abgestempelt. Ihre Wahrnehmung unterschied sich grundlegend von der ihrer Altersgenossen. „Ich zählte die Fliesen im Flur und verlor mich in den Mustern auf dem Boden“, schreibt sie. Das „normale“ Spiel mit den anderen Kindern blieb ihr fremd.

Anderssein als ständige Anstrengung

Diese Unterschiede begleiteten sie in die Schulzeit und darüber hinaus. Winkelmann beschreibt die Überforderung in sozialen Situationen, die sie oft in einen Zustand völliger Erschöpfung brachte:

„Ich nehme immer alles auf. In fremder Umgebung nehme ich noch mehr auf. Jeder Tag war riskant und unberechenbar.“

Dieses Übermaß an Sinneseindrücken – die fehlende Filterfunktion des Gehirns – macht selbst scheinbar einfache Dinge wie einen Schulalltag zur kaum bewältigbaren Aufgabe.

Späte Diagnose, späte Erkenntnis

Wie viele andere Menschen mit Asperger erhielt Regine Winkelmann ihre Diagnose erst im Erwachsenenalter. Bis dahin lebte sie mit der Vorstellung, falsch zu sein – eine Einstellung, die durch die ständigen Erwartungen ihrer Umgebung genährt wurde.

„Mit der Diagnose ändert sich nichts an mir als Person – und dennoch ändert sich alles“, schreibt sie. Endlich gab es einen Namen für das, was sie schon immer fühlte. Die Diagnose war für sie nicht nur eine Erklärung, sondern auch der erste Schritt zur Akzeptanz.

Anderssein als Stärke

Das Buch erzählt nicht nur von den Herausforderungen, sondern auch von den besonderen Fähigkeiten, die Autist

oft mitbringen. Viele denken in Bildern und können komplexe Informationen außergewöhnlich schnell verarbeiten. Winkelmann beschreibt diese Fähigkeiten als ihren Rettungsanker:

„In meinen Gedanken- und Bilderwelten habe ich viele schwierige Situationen überlebt. Sie sind mein Rückzugsort.“

Doch Akzeptanz beginnt oft erst, wenn das Umfeld mitzieht. Das Verstehen von Autismus kann den Unterschied zwischen Isolation und Integration ausmachen.

Was wir lernen können

Regine Winkelmanns Geschichte ist nicht nur eine persönliche Erzählung, sondern auch ein Appell: Menschen mit Autismus sind nicht falsch, sondern anders – und anders ist wertvoll.

Empathie, Geduld und Verständnis können dazu beitragen, die Welt für Autisten ein bisschen zugänglicher zu machen. Statt auf Anpassung zu bestehen, sollten wir lernen, Anderssein zu akzeptieren.

Fazit

„Früher war ich falsch … heute bin ich anders“ ist ein eindringlicher Bericht über das Leben mit Asperger-Autismus. Es zeigt, wie wichtig Selbstakzeptanz ist, und wie die späte Erkenntnis eines „Andersseins“ ein Leben positiv verändern kann.

Anders zu sein, ist keine Schwäche. Es ist eine Stärke – eine Einladung, die Welt aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Früher war ich falsch ... heute bin ich anders

Früher war ich falsch … heute bin ich anders
Regine Winkelmann

ISBN: 978-3-86460-265-8

Weitere Beiträge:

Marte Meo

Marte Meo: Entwicklungsunterstützung im Kita-Alltag

Marte Meo: Entwicklungsunterstützung im Kita-Alltag In einer Welt, in der der Druck auf Kinder und Fachkräfte in Kitas stetig wächst, setzt die Marte-Meo-Methode ein kraftvolles, positives Gegengewicht. Das Buch „Marte…
Natürliche Heilkräfte aus der Wildnis: Die Arbeit von Barbara Hoflacher und ihrer Outdoorschule

Natürliche Heilkräfte aus der Wildnis

Natürliche Heilkräfte aus der Wildnis: Die Arbeit von Barbara Hoflacher und ihrer Outdoorschule In einer Zeit, in der wir uns zunehmend nach natürlichen Heilmitteln und einer Rückbesinnung auf die Natur…
Eine gemütliche Wohnzimmerszene zeigt ein glückliches Paar, das zusammen auf einem bequemen Sofa sitzt und sich angeregt unterhält. Die warme Beleuchtung des Raumes wird durch eine weiche Lampe erzeugt. Im Hintergrund befindet sich ein Bücherregal voller Bücher und ein Fenster, das einen Blick auf einen friedlichen Garten bietet. Die Atmosphäre des Raumes strahlt Harmonie und Glück aus, passend zur Essenz des Buches "100 x glücklicher".

100 x glücklicher

100 x glücklicher von Heidemarie Voigt Das Buch „100 x glücklicher“ von Heidemarie Voigt ist ein umfassender Ratgeber, der sich den Herausforderungen und Problemen in Partnerschaften widmet. In einer Zeit,…
Daisy von Pless

Schlesien

Schlesien – eine wechselvolle Geschichte Die Region im Herzen Europas war immer Spielball der mächtigen Politik. In den letzten tausend Jahren gehörte Schlesien immer mal wieder zu Böhmen, Polen, Österreich-Ungarn…
Buchkalkulator

Buchkalkulator Infos

Buchkalkulator Infos für Selfpublisher: einfache Bedienung, maximaler Nutzen Sie sind als Selfpublisher auf der Suche nach einem günstigen Angebot? Dann nehmen Sie unseren Buchkalkulator in Anspruch. Er gibt Ihnen alle…
Liebe und Hoffnung

Die Essenz eines erfüllten Lebens

Die Essenz eines erfüllten Lebens Olaf Mohrs Plädoyer für Liebe und Hoffnung In einer Welt, die oft von Hektik, Unsicherheiten und Herausforderungen geprägt ist, brauchen wir mehr denn je zwei…
queer

Katholisch und queer

Katholisch und queer – zwischen Religion und sexueller Orientierung Im Jahr 2022 dürfte das Thema der sexuellen Identität eigentlich keine Streitfrage mehr sein und doch gibt es gerade innerhalb vieler…
ihr-koennt-uns-einfach-nicht-verstehen

Warum wir uns noch immer nicht verstehen

Warum wir uns noch immer nicht verstehen Olaf Georg Kleins Blick auf die ost-westdeutsche Kommunikation Mehr als drei Jahrzehnte nach dem Mauerfall scheint die Einheit Deutschlands auf den ersten Blick…